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Rentnerspezifische Inflation

Rente und Inflation und die „Rentnerspezifische Inflation“

BDRD

Mit einer üppigen Rente vom Staat rechnen nur noch Träumer. Die nachfolgend genannten Studien belegen sogar: Es kommt noch schlimmer, als befürchtet.
Fast jeder hat sie – die Versorgungslücke, jenes Vakuum in der Finanzplanung, das den Wohlstand im Alter zunehmend schwinden lässt. Wie groß das Finanzloch im Alter tatsächlich ist, können die meisten nur erahnen. Die Furcht vor Altersarmut ist groß. Zu Recht. Das belegt die Studie des Deutschen Instituts für Altersvorsorge gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Empirica. Auf 110 Seiten rechnen die Studienautoren vor, wie es sich mit dem Konsum der alten und neuen Alten verhält. Ergebnis: Nicht nur die reguläre Inflation frisst die seit 20 Jahren schrumpfenden Renten. Es gibt sogar eine spezifische „Rentnerinflation“ – allein schon deshalb, weil manche Güter stärker im Preis steigen als andere. Das gilt zum Beispiel für personalintensive Dienstleistungen wie Pflege, Freizeitgestaltung und Gesundheitsdienste – also gerade jene Leistungen, die alte Menschen bevorzugt in Anspruch nehmen. Insgesamt haben sich in den vergangenen 40 Jahren die Lebenshaltungskosten etwa verdreifacht.
Wie wirkt sich die Inflation auf Ihre Rente aus und was bedeutet die „rentnerspezifische Inflation“ wirklich? Darauf möchten wir in diesem Artikel genauer eingehen.

1. Rente und Inflation:
Am 05.04.2013 veröffentlichte nun auch das Handelsblatt die Auswirkung der Inflation auf die Sparer in seiner Titelstory:„Die Zinsfalle“. Es geht darum, wie derzeit die Inflation und die niedrigen Zinsen zusammenwirken und die Deutschen sich arm sparen - laut Handelsblatt: „Der schleichende Verlust. Mit einer Politik des billigen Geldes bekämpfen Notenbanker und Politiker die Finanzkrise. Staaten und Banken hat das wohl geholfen – aber einer zahlt dafür: Der deutscher Sparer. Sein Vermögen verliert an Wert.“ Man kann bei genauer Betrachtung folgendes feststellen – das Vermögen wird alle paar Jahre halbiert.


Und das ist auch so gewollt. Denn bereits Großbritannien und die USA haben so erfolgreich ihre Staatsschulden nach dem   2. Weltkrieg wieder abgebaut – Stichwort finanzielle Repression.
Doch genau so geht es auch jedem, der auf seine Rente angewiesen ist. Durch die demographische Entwicklung soll bald ein Beitragszahler einen Rentner finanzieren. Wie soll das gehen?
Also werden die Renten, aller Voraussicht nach, einfach nicht der Inflation angepasst und nach ein paar Jahrzehnten werden somit die Ausgaben für die Renten im Staatshaushalt bezahlbar gemacht.
Hinzu kommt noch ein weiterer Punkt, der eine Lücke in die Einkünfte der zukünftigen Rentner reißen wird, die:

2. Rentnerspezifische Inflation
Über die dazugehörige DIA-Studie wurde bisher schon viel veröffentlicht. Und das ist auch gut so! Stellen Sie sich einmal vor, was es für Auswirkungen auf Ihre Lebensqualität hat - wie würden Sie sich fühlen, wie würde es Ihnen gehen, wenn Sie z. B. auf einmal Ihr Haus verkaufen müssen, weil auf einmal Ihr Geld nicht mehr reicht? In Zahlen ausgedrückt beschreiben die Forscher ihre Ergebnisse so: „Für ein typisches Rentnerpaar erhöht sich das Minus in 20 Jahren Ruhestand um bis zu 179 Euro pro Monat – allein durch die rentnerspezifische Inflation. Die reguläre Teuerung frisst bereits 329 Euro in die Haushaltskasse“. Macht also 508 Euro, die Rentnern Monat für Monat fehlen, so Braun. Dabei wird ein gemeinsames Einkommen von 1700 Euro netto unterstellt.
Die Deutsche Rentenversicherung (DRV) kritisierte zwar diese Studie, die zugrunde gelegten Annahmen zu den rentnerspezifischen Kaufkraftverlusten hätten "weitgehend spekulativen Charakter und erscheinen mehr oder weniger willkürlich". Mit jeder neuen Studie des DIA nehme der Prozentsatz des Bruttoeinkommens zu, der zum Ausgleich der vorgesehenen Senkung des Niveaus der gesetzlichen Rente für die private Vorsorge verwendet werden müsse. "Offenbar sind die Illusionen über die vermeintlich höhere Leistungsfähigkeit der privaten Vorsorge inzwischen verflogen", heißt es in der DRV-Stellungnahme.
Dennoch stellt die Studie des DIA eine wichtige Grundlage dar, worauf man bei seiner Ruhestandsplanung unbedingt achten sollte.
Auf den folgenden Punkt zur rentnerspezifischen Inflation wurde in der DIA Studie explizit eingegangen:
„Preise für ´Rentnergüter´ steigen schneller.“ Weil rentnerspezifische Güter und personalintensive Dienstleistungen in den Bereichen Freizeit, Gesundheit und Pflege schneller steigen, als die durchschnittliche Inflationsrate, wird dieser Kaufkraftverlust eine bedeutende neue Einkommenslücke in den Geldbeutel der künftigen Altersrentner reißen! Vorsorgebeginn: Das Altersvorsorgesparen sollte deshalb möglichst mit dem 20. Lebensjahr beginnen, spätestens aber mit Berufseintritt!“ so heißt es in der Studie.
Die DIA-Studie sollte jedoch aus der Sicht des BDRD e. V. unbedingt noch um folgende Punkte ergänzt werden:
a. Wachsender Aufwand für Lebensqualität
Stellen Sie sich einmal vor, Sie sind in Ihrem wohlverdienten Ruhestand und haben auf einmal keine Aufgabe mehr! Sie suchen sich also neue Beschäftigungen: Gehen Ihren Hobbies nach, für die Sie bisher wenig Zeit hatten oder suchen sich vielleicht sogar neue Hobbies, oder Sie reisen jetzt mehr, da Sie jetzt unabhängiger sind. Kurzum, neue Beschäftigungen, neuer Zeitvertreib, der allerdings auch Mehrausgaben bedeutet. Man könnte es auch so beschreiben: Früher, als Sie noch in der Arbeit waren, hatten Sie weniger Zeit zum Geld ausgeben!
b. Erhaltungsaufwand für die Immobilie - Ihr Haus ist mit Ihnen mit gealtert Denn wenn Sie alt sind, ist Ihr Haus auch alt und das wiederum verursacht enorme Folgekosten für den Unterhaltungsaufwand der Immobilie. Wobei wir es vom BDRD e. V. durchaus befürworten, die eigene Immobilie als einen Teil seiner gesunden Vermögensstruktur zu betrachten.
c. Rentenreformen nur bis 2030 kalkuliert +demographische Entwicklung Der demographischen Entwicklung sei Dank, sind die Rentenreformen derzeit nur bis 2030 kalkuliert. Für den Zeitraum danach gibt es noch keine adäquaten Lösungen seitens der Regierung. Nicht nur, dass Sie wie in diesem Artikel beschrieben, weniger Rente erhalten werden, sondern auch die sich weiter verschlechternden Sozialleistungen sowie die steigenden Pflege- und Gesundheitskosten bedeuten weitere Einbußen (Nachzulesen in unserem Artikel „Lebenserwartung und Rente“).
d. Die nachgelagerte Besteuerung von Renten und Kapitalanlagen steigen ab 2040 auf 100% Ein nicht unerheblicher Faktor, denn die voraussichtlich kalkulierten Renten, wie sie oft in Angeboten von Banken und Versicherern dargestellt werden, berücksichtigen oft nicht die Einschnitte, die durch die Besteuerung später noch eintreten.
e. Ausgaben für private Krankenversicherung betreffend Selbstständige Selbstständige müssen ihre Beiträge für die private Krankenversicherung im Rentenalter voll bezahlen. Die Vergünstigungen der Krankenversicherung der Rentner werden für privat Versicherte nicht gewährt. Und welche Beitragsanpassungen bei den privaten Krankenversicherern noch bevorstehen, ist heutzutage überhaupt nicht überschaubar.
Wie schlimm es wirklich wird, das lässt sich nur erahnen und womit sich Lücken füllen lassen, darüber wird derzeit viel spekuliert.

Welche Auswege es gibt:
Für das bankennahe Deutsche Institut für Altersvorsorge ist klar: Ohne zusätzliche Sparbemühungen kommen künftige Rentner nicht über die Runden. Auch wer jetzt in Ruhestand geht, muss sich mit der Teuerung und Nullrunden arrangieren. „Heute (2010) verfügt ein zweiköpfiger 60- bis 64-jähriger Rentnerhaushalt nach Abzug aller Steuern und Abgaben über etwa 1700 Euro netto“, rechnet Studienleiter Reiner Braun vor. „Um 2030 den gleichen Lebensstandard zu halten, muss eine privat ersparte Rente in Höhe von brutto 245 bis 329 Euro hinzukommen“. Je nachdem, ob man von extrem oder moderat steigenden Abgabenlasten in der Zukunft ausgeht, wie die Forscher in der Studie aufzeigen.
Jeder sollte daher einmal über diese Punkte nachdenken und seine Ruhestandsplanung entsprechend anpassen. Denn je länger Sie dafür Zeit haben, umso einfacher lassen sich Lösungen finden.



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